In einem in die Jahre gekommenen oder denkmalgeschützten Haus kann es nötig werden, die Elektrik vollständig zu erneuern. Die Kosten für Sanierungsmaßnahmen an der Elektrik hängen maßgeblich davon ab, welche Dienstleistungen einer professionellen Handwerksfirma in Wohnortnähe übertragen werden. Es gibt viele Bereiche im Haus, an denen nach den entsprechenden Vorschriften und Regelwerke , wie z. B. die VDI 2166 "Planung elektrischer Anlagen im Gebäude" ausschließlich ein ausgebildeter Elektroinstallateur arbeiten darf. Dazu zählt zum Beispiel die Türschließanlage, welche in modernen Bauten oftmals mit einer Gegensprechanlage versehen ist.
Aber auch andere Bereiche der Hauselektrik dürfen ohne entsprechende Qualifizierung nicht so einfach selbst modifiziert werden. Es ist dabei nicht wichtig, dass der Elektriker einen eigenen Betrieb leitet. Sie können sich also durchaus von einem bekannten oder befreundeten Elektroinstallateur helfen lassen, oder aber auch selbst machen, um hohe Kosten für die Erneuerung der Elektrik einsparen zu können. Die Anlage muss aber von einem abnahmeberechtigten Elektromeister abgenommen und an den Zähler bzw. an die mit einer Plombe versehene Hauptsicherung angeschlossen werden.
Je nach dem Umfang der Sanierungsmaßnahmen an der Hauselektrik sollten alle Prozesse von einem erfahrenen Fachmann geplant werden. Diese Serviceleistung wird üblicherweise nach Arbeitsstunden berechnet, es werden konkrete Baupläne benötigt, um die neue Elektrik effizient planen zu können. Es können hohe Mehrkosten entstehen, wenn alte Leitungen und Steckdosen weitreichend im ganzen Haus ausgetauscht werden. Das ist aber nicht immer nötig, lediglich brüchige Leitungen bergen das Risiko einer Überlastung und sorgen dadurch für ein erhöhtes Brandrisiko im Haus.
Ein Kabelbrand kann sich unbemerkt durch alle Wände fressen und nicht nur die gesamte Elektrik im Haus zerstören. An alten Elektroinstallationen, die nicht regelmäßig geprüft und bei Funktionsstörungen rechtzeitig ausgetauscht bzw. repariert werden, kommt es häufiger zu Kurzschlüssen in angeschlossenen Elektrogeräten, wodurch diese beschädigt oder zerstört werden können. Gerade wenn eine teure Videoüberwachung beschädigt wird, kann dies richtig teuer werden.
Um die Kosten für eine Erneuerung der Elektrik im Haus exakt bestimmen zu können, wird zunächst der tatsächliche Bedarf ermittelt. Vermutlich ist der Energieverbrauch um ein Vielfaches höher als in dem Jahrzehnt, in dem die Hauselektrik ursprünglich verlegt worden ist. Infolgedessen kann es nicht nur nötig werden, alte Stromleitungen auszutauschen, sondern auch neue Kabel in der Wand zu verlegen oder mehrere Steckdosen komplett neu zu planen. Mehrfachsteckdosen sind eine unsichere Notlösung und dürfen nicht ineinandergesteckt werden. Lieber nehmen Sie die Mehrkosten in Kauf und lassen in jedem Zimmer so viele Steckdosen verlegen, wie für den täglichen Energiebedarf benötigt werden.
Es kann die Kosten der Erneuerung der Elektrik überschaubar halten, wenn für die neuen Leitungen ungenutzte Schächte im Haus verwendet werden, zum Beispiel ein nicht benötigter Kaminschacht. Muss ein neuer Kabelschacht eingerichtet werden, sollte dieser möglichst nicht in einer tragenden Wand erst recht nicht in einer Säule geplant werden. Am besten kann der Grundriss des Hauses einem Statiker bzw. Bauingenieur vorgelegt werden, welcher aufgrund seiner Erfahrung auf diesem Gebiet zügig geeignete Stellen im Haus ermitteln kann, an denen ein neuer Kabelschacht gefahrlos in die Wand gestemmt werden kann. Dies erhöht die allgemeinen Kosten zur Erneuerung der Elektrik, ist aber in vielen Fällen unumgänglich.
Ferner kann es sinnvoll sein, für die neuen Kabel ein ausreichend großes Leerrohr an einer günstigen Stelle in der Wand verlegen zu lassen. Kommt es dann in der Zukunft erneut zu Arbeiten an der Elektrik, müssen die Kosten für ein Aufstemmen der Wand nicht noch einmal komplett neu aufgebracht werden, es lässt sich einfach innerhalb des Leerrohres arbeiten, ohne dass der Putz aufgeschlitzt und neu verputzt werden muss.
Beim Hausbau sind für die Kosten der Elektroinstallation rund fünf Prozent der gesamten Baukosten einzukalkulieren. Es ist also hilfreich, sich über den aktuellen Marktwert des Hauses zu informieren, da gerade bei einem Altbau die Baukosten damals wesentlich geringer ausgefallen sind. Anhand dieser Summe lässt sich einschätzen, wie hoch die Kosten für eine Erneuerung der Hauselektrik in etwa ausfallen können. Bei einer Komplettsanierung des Hauses, welche insgesamt 50.000 Euro kosten wird, werden also rund 2.500 Euro an Kosten für die Erneuerung der Elektrik fällig.
Nach etwa 40 Jahren sollten alte Leitungen ausgetauscht werden, auch wenn es bislang noch zu keinen Überlastungen oder Kurzschlüssen gekommen ist, kann für die Sicherheit derartig alter Leitungen nicht mehr garantiert werden. Soll der Sicherungskasten im Haus von einer Fachfirma erneuert werden, fallen Kosten von etwa 1.500 Euro an. Die genannten Summen können je nach Wirtschaftsregion stark variieren, in Bayern und Baden-Württemberg werden Berufshandwerkern wesentlich höhere Löhne gezahlt als in den neuen Bundesländern.
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