Die Wände können aus verschiedenen Baustoffen bestehen, wie Lehm, Ziegel, Holz, Kalksandstein, Gasbeton, Beton, Natursteine usw. Jede dieser Baustoffe hat bestimmte physikalische und baustoffspezifische Eigenschaften. Hinzu kommt auch das Aussehen. Zum Schutz und zur optischen Gestaltung werden die Oberflächen dieser Konstruktionen mit einer Putzschicht oder anderen Materialien verkleidet. Dabei ist es sehr wichtig, das diese Schicht mit der tragenden Konstruktion harmoniert. Das heißt, die physikalischen Eigenschaften müssen mit einander passen. Z.B. ein Zementputz auf eine Lehmwand ist vollständig unpassend, da die feuchteregulierenden Eigenschaften der Lehmwand aufgehoben werden. Ebenso führt der ehemalige Ölsockel in der Küche oder im Bad zu einer vorzeitigen Zerstörung des Kalkputzes. Verkleidungen, z. B. mit Deckenpaneele oder mit Gipskartonplatten verbessern bei richtiger Ausführung die Optik und auch das Raumklima. In vielen Fällen versucht man mit relativ wenig Schmutz und Aufwand eine alte Wand oder Decke optisch zu verbessern.
Die Verkleidung der Wände und Decken mit Paneele, Gipskartonplatten oder anderen Materialien haben eine Reihe von Vorteilen aber auch in bestimmten Fällen Nachteile.
Die Oberfläche der Wand oder der Decke muss grundsätzlich trocken und wenigstens einigermaßen fest sein. Liege eine Feuchtigkeit vor, so staut sich diese hinter der Verkleidung im Hohlraum. Holzoberflächen können dann durch Holz zerstörende Insekten oder im schlimmen Fall durch Pilz befallen werden. Auch die grünen Gipskartonbauplatten sind nur für eine kurzfristige Feuchtebelastung z. B. im Bad gedacht. Bei einer dauerhaften Feuchtebelastung durch eine angrenzende feuchte Wand im Keller oder beim Altbau im unteren Mauerwerk des Erdgeschosses kommt es zwangsläufig zur Schimmelbildung auf der Papieroberfläche. Hier helfen auch keine Lüftungsöffnungen oder Lüftungsschlitze. Liegt eine Feuchtigkeit in der Konstruktion vor, so sollten nur mineralische Baustoffe zum Einsatz kommen. Es auch kein gipshaltiger Baustoff zu verwenden, da dieser hygroskopisch ist und sich an seiner Oberfläche im feuchten Zustand ebenso Schimmel bildet.
Die Oberflächen der Wand bzw. der Decke müssen fest sein. Löcher oder lose Stellen müssen entfernt und verschlossen werden. Bei trockenen Wänden und Decken eignet sich Gips bzw. bei größeren Flächen eigenen sich Haftputzgips, wie z. B. Rotbrand, Goldbrand oder vergleichbare Produkte. Das ist wichtig, da man nicht mehr hinter die Verkleidung sieht. Lösten sich Teile des alten Putzes, so entstehen rieselnde Geräusche und an den Fugen der Verkleidung rieselt der Staub dann heraus. Eine Deckenverkleidung aus Paneele ist nicht Wind dicht. Sie ist kein Ersatz für eine Wind- und Dampfsperre. Das ist zu beachten, wenn eine Dachschräge verkleidet wird.
Eine der wichtigsten Faktoren ist die optische Gestaltung. Aus dem reichhaltigen Angebot von Paneele mit unterschiedlicher Struktur und Größe lassen sich nicht nur unschöne Wandflächen schnell und ohne viel Dreck verkleiden. Man muss lediglich eine Tragkonstruktion, meistens einfache Holzlatten, an die Wandfläche mit Dübel befestigen. Ist eine Holzbalkendecke zu verkleiden, so können diese Holzlatten direkt mit langen Schnellbauschrauben an den Deckenbalken befestigt werden. Die Balken liegen in einem Abstand von circa 70 bis 75 cm auseinander. Bei einer tragenden Wand (24 cm und Putzschicht) liegt meistens der Deckenbalken gleich daneben und bei den Bundwänden (12 cm und Putzschicht) ist der Deckenbalken oberhalb der Wand. An dieser Stelle lässt sich dann die Holzlatte schlecht befestigen. Sie müssen aber auch beachten, dass die Deckenbalken je nach Etage einmal quer und einmal längst verlegt wurden.
Die Befestigung direkt an den Balken ist wichtig, da die Schalbretter, welche den Deckenputz tragen, lediglich angenagelt sind. Je nach dem Alter, tragen diese Bretter nicht noch zusätzlich eine zusätzliche Deckenverkleidung. Dies gilt nicht nur für die Paneele, sondern auch für Gipskartonplatten.
Wie groß die Abstände der tragenden Unterkonstruktion ist, hängt vom Material und seiner Dicke ab. Bei Wänden kann diese größer als bei einer Decke sein. Ist diese zu groß, so hängt dann die Paneele später durch. Für die Decke sollte ein Abstand etwa um 50 cm gewählt werden. Je enger um so stabiler ist die Verkleidung.
Haben Sie besonders hohe Räume, so können Sie mit der Verkleidung die Decke abhängen, also die Raumhöhe verringern. Hier zu ist dann eine abgehängte Deckenkonstruktion erforderlich, welche sowohl aus Holzleisten oder Metallprofile hergestellt werden kann. Möchten Sie aber auch gleichzeitig die Schallschutzeigenschaften verbessern, so sind bestimmte Anforderungen an die Unterkonstruktion zu erfüllen. Welches passende System für Sie infrage kommt, müssten Sie in einem Baufachmarkt erfragen.
Welche Panelle Sie verwenden, wird von Ihren Vorstellungen bestimmt. Jede Panelle hat ihre besonderen Vor- und Nachteile. Sie sollte aber auch darauf achten, dass durch die neue Farbgebung die Raumgröße optisch verändert wird. Sie sollten auch nicht gleich alle Wand- und Deckenflächen in Ihrem Haus verkleiden. Es kann dann passieren, dass Sie die gleiche Struktur- und Farbgestaltung eines Tages über haben.
Einer der Vorteile von Paneele ist der geringe Pflegeaufwand. Die Wand- bzw. Deckenflächen müssen nicht aller paar Jahre gestrichen werden. Bei den Malerarbeiten müssen teilweise auch die Räume ausgeräumt, die verbliebene Möbel abgedeckt und anschließend wieder gründlich geputzt werden. Das sollte auch als Kostenfaktor betrachtet werden, welche gegen den einmaligen Aufwand der Montage der Paneele gegengerechnet werden muss.
Paneelen mit einem Folienüberzug werden nur montiert und dann ist alles fertig. Bei einer Paneele aus Holz ist eine Nachbehandlung mit einer Dünnschichtlasur oder Binenwachs erforderlich. Für ein gesundes Raumklima sind die letzteren natürlich besser.
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