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Was bei dem Einsatz von Baustoffen zu beachten ist?

Baustoffe haben unterschiedliche Eigenschaften und auch Qualitätsmerkmale. Der Einsatz des jeweiligen Baustoffs hängt von der Verwendung und der Verarbeitung ab. Um dies mit einem Beispiel zu erläutern. Mit Portlandzement kann ein hochfester Stahlbeton hergestellt werden. Aber als Putz auf einem Ziegelmauerwerk ist dies nicht erforderlich, sogar eher schädlich, da dieser fester als die Mauersteine ist. Der hochfeste Betonputz zerstört das Mauerwerk.
Ebenso behindert das Gefüge des Putzes den Feuchtetransport. Putz soll das Mauerwerk vor Witterung schützen. Grundsätzlich gilt, der festere Baustoff befindet sich im Inneren einer Konstruktion aus mineralischen Baustoffen und die äußere Putzschicht, ist weicher. Das gilt auch für den Unterputz und den Oberputz. Der Unterputz muss fester sein und der Oberputz muss aber auch einen entsprechenden Widerstand gegen Witterungseinflüsse haben.

Früher wussten die alten Handwerksmeister genau, wie ein Putzaufbau zu erfolgen hat und welche Qualitätsansprüche erforderlich sind. Heute werden die entsprechenden Putze (Sieblinie der Zuschlagstoff, richtige Menge an Bindemittel und weitere Zuschläge zur Verbesserung der Verarbeitung) fertig gemischt als Sackware angeboten. Es ist daher wichtig, dass immer ein abgestimmtes System von einer Firma gekauft und verarbeitet wird. Das trifft sowohl für das Mauerwerk, die Putze als auch für den Trockenbau zu. Daher ist vor dem Kauf eine qualifizierte Baustoffberatung sehr zu empfehlen.

Der Unterschied zwischen Fachbaumarkt und Baumarkt

Zu beachten ist, dass die Baumärkte keine Baufachmärkte sind. Die Produktsortimente sind für die jeweilige Zielgruppe zusammengestellt. Im Baumarkt werden oft Produkte angeboten, welche nicht mehr produziert werden, da eine Sortimentsumstellung erfolgte. Es soll an dieser Stelle keine Abwertung erfolgen, da die Baumärkte ebenso hochwertige Qualitätsprodukte anbieten. Es werden weniger komplette Verarbeitungssysteme angeboten, sondern Einzelprodukte, die dann selbst zusammengestellt werden müssen, was in einigen Fällen preisgünstiger sein kann. Werden aber selbstständige Systeme, wie für eine Wärmedämmfassade oder die Wärmedämmung für den Dachgeschossausbau zusammengestellt, so können einzelne Komponenten nicht zusammenpassen. Ein Beispiel sollte die Dampfbremse und die Klebebänder eines anderen Herstellers sein. Dies ist nicht in selten Fällen der Ausgangspunkt für einen Bauschaden.
Werden Baustoffe verschiedener Hersteller verwendet, erlischt die Herstellergarantie. Was auch logisch ist, einer schiebt es dann auf den anderen.

Zementputz
Beispiel eines falschen Materialeinsatzes: Der Zementputz mit Portland ist direkt am Mittelmeer (Djerba) nicht beständig gegen die salzhaltige Luft und Spannungsrisse im harten Putz auf der Ziegelwand.

Handwerksbetriebe sollten nicht nur wegen des Qualitätsanspruches, sondern auch wegen der Haftung immer Systeme verarbeiten. Diese sind von den Herstellern auf ihre Funktionstüchtigkeit geprüft. Es gibt viele namhafte Firmen, welche seit vielen Jahren ein bestimmtes Produktsortiment an Baustoffen, wie Ziegel, Putze, Keramikerzeugnisse, Trockenbausysteme oder Heizungssysteme auf dem Markt anbieten. Man sollte dies etwa wie bei den Automodellen betrachten. Sind diese einige Jahre auf dem Markt, so sind die "Kinderkrankheiten" in der Regel beseitigt. Baustoffe sind viel langlebiger. Materialprobleme können so erst nach 20 oder 30 Jahren sichtbar werden. Ein Beispiel sind salzhaltige Lehme, aus denen Ziegelsteine gebrannt werden. Hier kommt es nach vielen Jahren an der Oberfläche zur Salzausblühung.

Bei Baufachmärkten arbeiten meistens qualifizierte Fachberater, die qualitativ gute Baustoffe für den jeweiligen Anwendungsfall anbieten und hierzu beraten. Gerade im Holzschutz hat sich in den letzten Jahren mit der europäischen Vereinheitlichung der nationalen Standards viel getan. Ein zugelassenes Holzschutzmittel werden Sie daher nur im Fachhandel aber nicht auf dem Baumarkt finden.

Baustoffe für den Hausbau

Gegenüber früher erfolgt heute in vielen Fällen eine andere konstruktive Ausführung. Diese ist bedingt durch die erhöhten Anforderungen an den Wärmeschutz und Schallschutz, andere Ansprüche an den Wohnkomfort und wegen der Baukosten. Die Gebäude sollen bestimmte Ansprüche erfüllen und werden nicht mehr für mehrere Generationen gebaut. Sprich, die vorgesehene Nutzungszeit ist geringer. Warum auch? Eine Markthalle sollte etwa 20 Jahre voll funktionsfähig sein. Dann erfolgt eine Umnutzung oder Abriss, da dann andere Anforderungen an die Verkaufsräume gestellt werden. Die Kinder ziehen nach Abschluss ihre Bildung aus dem Elternhaus weg. Wozu muss dann ein Fertigteilhaus 100 Jahre halten. Die Haltbarkeit der Baustoffe und die Funktionsfähigkeit sind auf eine kürzere sinnvolle Nutzungszeit begrenzt. Ohne Abstriche an der Qualität kann so viel kostengünstiger gebaut werden.

Baustoffe für die Altbausanierung

Bei der Altbausanierung ist auf die Verwendung der richtigen Baustoffe zu achten. Die Baustoffe in einem Gebäude altern und die Tragfähigkeit verringert sich. Das ist sehr gut an den "aussandenden" Mörtelfugen zwischen den Ziegelsteinen zu erkennen. Es sollten daher bei einer Sanierung die historischen Baustoffe verwendet werden. Besser ist es sogar, wenn Baustoffe verwendet werden, welche etwa die Festigkeitseigenschaften dieser gealterten Baustoffe haben. Einige Baustoffhersteller haben sich darauf spezialisiert und entsprechende Putze und Mörtel entwickelt.

Viele einzelne Tipps und Hinweise zur Altbausanierung finden Sie unter bauratgeber24.de oder auf der Seite "Konrad Fischer info", im Bereich der Denkmalerhaltung.


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